Fachtag 2025 zur Situation der Jugendarbeit

Samstag, 25. Oktober 2025
9:00 bis 18:00 Uhr
HSZG, GI (Bluebox), Görlitz

Wir bitten um Anmeldung bis zum 22. Oktober 2025!

Ablaufplan und Anmeldeformular unten.
Kleinere Änderungen vorbehalten.

Zusammen Haltung

Situation der Jugendarbeit in Ostsachsen – Herausforderungen und Perspektiven

Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene suchen in Zeiten multipler Krisen (von Pandemie und Kriegen bis hin zu wachsender sozialer Ungleichheit) mehr denn je nach Zugehörigkeit und Orientierung. Umso wichtiger sind Angebote der sozialen Arbeit und Räume, in denen sie Anschluss finden und eigene Wirksamkeit erleben können. Doch gerade diese Angebote werden weniger, wenn die öffentliche Hand versucht, sich ihrer Pflichtaufgaben durch Sparpolitik zu entziehen.

Wo solche Strukturen wegbrechen, drohen Desintegration und Radikalisierung. Antidemokratische Akteure gewinnen an Einfluss und verschieben die Grenzen des Sag- und Machbaren hin zu einem menschenfeindlichen, teils gewaltvollen Umgang. In Ostsachsen profitieren davon etablierte, kameradschaftliche Überbleibsel einer fehlgegangenen Jugendsozialarbeit der 1990er Jahre. Sie stehen in Ostsachsen dort bereit, wo das Wegbrechen öffentlicher Einrichtungen und Angebote eine Leerstelle hinterlässt.

Gleichzeitig werden antidemokratische Haltungen unter Jugendlichen in der Jugendarbeit oft nicht als Problem ernst genommen. Natürlich bleibt die Hauptaufgabe dieser Arbeit der Aufbau und die Pflege von Beziehungen, um junge Menschen in ihrem Alltag und mit ihren Herausforderungen zu unterstützen. Doch stellt sich die Frage: Wie weit darf Jugendarbeit, die letztlich eine tragende Säule demokratischer Gesellschaft ist, den liberalen Wertekonsens vernachlässigen? Ab wann ist ein klares Eingreifen notwendig und wie kann das gelingen?

Diese Fragen stehen im Zentrum des Fachtags zur Situation der Jugend und der Jugendarbeit in Ostsachsen, den die Demokratie AG Ostsachsen in Kooperation mit der HSZG ausrichtet. Wir blicken zurück auf die 1990er Jahre und ihre Schatten, diskutieren, inwiefern Jugendsozialarbeit heute noch zu „laissez-faire“ agiert, und diskutieren erfolgreiche Alternativen zu akzeptierenden Ansätzen. Abschließend wollen wir gemeinsam mit den Akteur*innen vor Ort Perspektiven für die Zukunft der Jugendarbeit in Ostsachsen entwickeln.

Dazu laden wir alle Interessierten herzlich ein, insbesondere Menschen aus der Praxis der Jugendarbeit sowie aus Politik und Verwaltung, die deren Bedingungen gestalten. In jedem Panel und in den Pausen gibt es viel Raum für Diskussionen, in die Sie Ihre Erfahrungen und Perspektiven einbringen können. Wir freuen uns auf einen intensiven Austausch.

Ablaufplan

ab 09:00 Uhr: Ankommen & Anmeldung, Kaffee

09:45 Uhr: Eröffnung und Begrüßung

10:00 Uhr: Panel 1
„kontinuierlich missverstanden: 30 Jahre ‚akzeptierende Jugendsozialarbeit‘“
Referentin: Lisa Bendiek, Kulturbüro Sachsen

11:00 Uhr: Panel 2
„andauernd haltungslos: zur Aktualität ‚akzeptierender Jugendsozialarbeit‘“
Referent: Tobias Burdukat, Dorf der Jugend & TH Nürnberg

12:00 Uhr: Mittagspause

13:00 Uhr: Panel 3
„endlich tolerant: erfolgreiche Alternativen zur ‚akzeptierenden Jugendsozialarbeit‘“
Referent: Romy Nowak (AGJF)

14:15 Uhr: Podiumsdiskussion
„Ausweg:los – wie weiter mit der Jugend(sozial)arbeit in Ostsachsen?“
Podiumsteilnehmende aus Verwaltung, Praxis und Wissenschaft
Moderation: Franziska Stölzel

16:00 Uhr: Abschluss der Veranstaltung
Gelegenheit zum Netzwerken bei Kaffee & Kuchen

Den Veranstaltenden ist ein respektvolles und diskriminierungsfreies Miteinander sehr wichtig. Störungen oder Beleidigungen führen zum Ausschluss aus der Veranstaltung. Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.
Antidiskriminierungsregel